Von leichten Softshelljacken, über wärmende Fleecejacken bis hin zu beständigen Regenjacken: Funktionsjacken sind vor allem bei Outdoor-Fans sehr beliebt. Dabei müssen sie meist robust, atmungsaktiv, wasserabweisend und winddicht zugleich sein - praktische Outdoorjacken vereinen all diese Eigenschaften in einem. Doch was ist eine Funktionsjacke eigentlich genau, welche Arten es gibt und welche Besonderheiten zeichnen sie aus? Unser Ratgeber hilft Ihnen, sich in der großen Welt der Outdoor-Kleidung zurecht zu finden.
Funktionsjacken zeichnen sich durch ihre praktischen Eigenschaften aus. Sie eignen sich somit insbesondere für Menschen, die viel Zeit im Freien verbringen – und das bei Wind und Wetter. Diese Jackenart kann auch an regnerischen oder stürmischen Tagen draußen getragen werden. Funktionsjacken können folgende Eigenschaften aufweisen:
Besonders wichtig sind dabei die verwendeten Materialien, die Verarbeitung dieser und die Passgenauigkeit: Membrane und Beschichtungen schützen Sie vor Witterungen. Wärmende oder kühlende Stoffe sorgen für ein ausgeglichenes Körperklima. Die richtige Größe und spezielle Bündchen oder Schnitte passen sich Ihren Körperformen ideal an, sodass Sie je nach Aktivität genügend Bewegungsfreiraum haben und gleichzeitig vor Windböen und Regen geschützt sind.
Damit eine Outdoor-Jacke auch wirklich ihre Funktion erfüllt, muss sie besondere Eigenschaften aufweisen, die sie von klassischen Jacken unterscheidet.
Unser Tipp: Überlegen Sie sich vor dem Kauf genau, für welche Zwecke Sie Ihre Jacke nutzen wollen. Im Winter sind dicker gefütterte Jacken von Vorteil. Im Sommer profitieren Sie von leichten Softshelljacken. Eine Outdoor-Jacke für den Trekking-Urlaub muss andere Anforderungen erfüllen als eine Regenjacke für den Alltag.
Jeder Outdoor-Jacke, die Sie bei Ihren Abenteuern begleitet, sollte atmungsaktiv sein. Hohe Atmungsaktivität ist dahingehend wichtig, damit der Wasserdampf von innen nach außen abgeleitet werden kann. Mithilfe der Angaben in Gramm pro Quadratmeter in 24 Stunden (kurz: g/qm/24h) können Sie herausfinden, wie wasserdampfdurchlässig Ihre Jacke ist. Wenn Sie mit Ihr nur spazieren gehen wollen, reichen 1.000 - 1.300 g/qm/24h vollkommen aus. Doch schon beim Radfahren oder für Wanderurlaube empfiehlt sich ein höherer Wert zwischen 10.000 und 20.000 g/qm/24h.
Ist eine Outdoorjacke winddicht, hält sie den Wind vollständig ab. Sie wärmen mehr als windabweisende Modelle, lassen jedoch auch die Luft schlechter zirkulieren. Abhilfe schaffen da Lüftungsschlitze oder Netz-Einsätze, die über einen Reißverschluss individuell reguliert werden können. Generell sind Hardshelljacken winddicht. Eine Jacke ist windabweisend, wenn sie den Wind nur teilweise abhält. Softshelljacken sind in der Regel windabweisend. Durch eine bessere Luftzirkulation macht sie das zu guten Begleitern bei sportlichen Aktivitäten.
Eine wasserdichte Jacke schützt Sie und Ihre Kleidung auch bei starkem und anhaltendem Regen zuverlässig vor Nässe. Grundsätzlich sind alle Hardshelljacken wasserdicht. Außerdem sind alle wasserdichten Jacken gleichzeitig auch winddicht. Ist es also windig draußen und der Himmel ist nicht ganz wolkenlos, empfiehlt sich eine wasserdichte Outdoorjacke. Wasserabweisende Regenjacken halten kleineren Schauern problemlos Stand, jedoch keinen langanhaltenden Dauerregen. Softshelljacken sind bis zu einem gewissen Grad wasserabweisend und sind daher ideal für den Alltag geeignet.
Mithilfe der Wassersäule erfahren Sie, wie wasserdicht Ihre Outdoorjacke ist. Dafür wird gemessen, wie viel Wasserdruck ein Stoff aushält. Der ermittelte Wert wird dann in mmWS (Millimeter Wassersäule) oder nur in mm (Millimeter) angegeben. Jacken, die eher für den alltäglichen Gebrauch gedacht sind, weisen meist eine Wassersäule von bis zu 4.000 mm auf und sind somit wasserdicht. Für einen längeren und aktiveren Outdoor-Einsatz empfehlen Experten Regenjacken mit einer Wassersäule von mindestens 8.000 bis 10.000 mm. Extremsportler greifen häufig zu Jacken ab 20.000 mmWS, die dann sehr harten Wetterbedingungen standhalten.
Eine Membran ist eine dünne Trennschicht zwischen den Schichten einer Jacke und beeinflusst den Stofftransport. So sorgt die Membran dafür, dass entweder keine oder nur bestimmte Stoffe hindurch kommen. Die bekannte Gore-Tex-Membran lässt beispielsweise den Wasserdampf von innen nach außen entweichen, ist aber dennoch wasserdicht gegen Regen. Weitere namhafte Trennschichten sind die eVent-Membran, Sympatex und Drytech. Es gibt auch einige Misch-Varianten, denn eine Polyurethan-Beschichtung kann die für Fett anfällige Oberfläche der Membran schützen und so langlebiger machen.
Einige leichtere Regenjacken besitzen zwar eine Beschichtung, aber keine Membran. Meist handelt es sich um Polyurethan-Beschichtungen - auch PU-Beschichtung genannt -, die auf die Innenseite der Jacke gesprüht werden. Beschichtungen sind nicht ganz so robust wie Membrane, weshalb Rucksackträger von einer Jacke mit Beschichtung absehen sollten. Dennoch überzeugen beschichtete Jacken mit einer hohen Atmungsaktivität.
Eine Outdoor-Jacke hat aber noch viel mehr praktische Details zu bieten:
Doch welche Funktionsjacken sind nun gut? Nicht jede Allwetterjacke ist gleich: Das bedeutet, dass es für unterschiedliche Aktivitäten auch unterschiedliche Jacken gibt. Welche das sind, erfahren Sie im folgenden Abschnitt:
Softshell Softshelljacken sind aus zwei bis drei laminierten Membranschichten gefertigt. Das strapazierfähige Obermaterial leitet Feuchtigkeit mühelos nach außen ab. Das Innere ist je nachdem, für welche Jahreszeit die Jacke vorgesehen ist, mit oder ohne Fleece ausgestattet. Das leichte aber dennoch robuste Material bietet optimale Bewegungsfreiheit, weshalb Softshelljacken für 80-90 % der Outdoor-Aktivitäten geeignet sind.
Hardshell Ebenso wie eine Softshelljacke besteht auch eine Hardshelljacke aus zwei bis drei Membranschichten. Die oberste Schicht ist abriebfest und somit etwas langlebiger gearbeitet. Es empfiehlt sich, eine wärmende Fleecejacke unter der Hardshelljacke zu tragen. Die Harshelljacke ist der ideale Allrounder unter den Outdoorjacken und hält selbst anhaltendem Regen problemlos stand.
Fleece Fleecejacken zeichnen sich durch leichte, wärmende und schnell trocknende Eigenschaften aus. Je dicker eine Jacke aus Fleece ist, desto wärmer hält sie Ihren Körper. Da sie sich durch hohe Atmungsaktivität auszeichnen und sehr widerstandsfähig sind, eignen sie sich in den kälteren Jahreszeiten als wärmende Mittelschicht unter dem eigentlichen Anorak. An kühleren Tagen im Sommer kann sie als leichte Jacke getragen werden.
2-in-1-Jacke (Doppeljacke) Eine Doppeljacke setzt sich aus zwei einzelnen Jacken zusammen: Die Außenjacke ist luftdurchlässig und wasserdicht, die Innenjacke wärmt zuverlässig. Sie verbindet also alle Mehrwerte, die die einzelnen Outdoorjacken bieten. Die 2-in-1-Jacke ist ganzjährig im Einsatz, da die Innenjacke bei steigenden Temperaturen einfach entnommen werden kann.
Daunenjacke Daunenjacken gehören zu den Klassikern unter den Funktionsjacken für den Winter. Der Vorteil der Daunenfüllung ist, dass die Jacke bei relativ geringem Gewicht immer noch ein Höchstmaß an Wärme bietet. Wenn jedoch ein Schauer aufzieht, sollten Sie eine Hardshelljacke über die Daunenjacke ziehen, da die Daunen wenn sie nass werden, ihre Isolationswirkung verlieren. Daunen- und Steppjacken sind die eher modischen Modelle unter den Allwetterjacken.
Regenjacke Eine Regenjacke soll Sie vor Regen schützen. Deshalb ist sie aus wasserdichten Materialien gefertigt und verfügt über eine Kapuze. Jede Outdoorjacke, die wasserdichte Eigenschaften aufweist, ist gleichzeitig eine Regenjacke. Unter jede Regenjacke können Sie außerdem eine wärmende Fleece- oder Softshelljacke ziehen, sodass Sie sie das ganze Jahr über tragen können.
Windjacke Die Hauptfunktion einer Windjacke ist es, den Wind abzuhalten. Dabei müssen sie nicht zwingend auch wasserdicht sein. Dennoch kann man Wind- und Regenjacken nicht mehr strikt trennen, da beide Varianten häufig in einer verschmelzen.
Softshell | Hardshell | Fleece | 2-in-1 (Doppeljacken) | Daunenjacke | Regenjacke | Windjacke | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
wasserdampfdurchlässig | ✅ | ❌ | ✅ | ✅ | ✅ | ✅ | ✅ |
winddicht | ❌ | ✅ | ❌ | ✅ | ✅ | ✅ | ✅ |
windabweisend | ✅ | ✅ | ✅ | ✅ | ✅ | ✅ | ✅ |
wasserfest | ❌ | ✅ | ❌ | ✅ | ❌ | ✅ | (✅) |
wasserabweisend | ✅ | ✅ | ❌ | ✅ | ❌ | ✅ | (✅) |
Wassersäule | ab 1.500 mmWS | ab 5.000 mmWS | / | ab 4.000 mmWS | / | 20.000 - 30.000 mmWS | ab 800 mmWS |
verschweißte Nähte | ✅ | ✅ | ❌ | ✅ | ✅ | ✅ | ✅ |
Membran | ✅ | ✅ | ❌ | ✅ | ❌ | ✅ | ✅ |
Füllung | ❌ | ❌ | ❌ | ❌ | Daunen | ❌ | ❌ |
Outdoor-Aktivität | Trekking, Wandern, Nordic-Walking, Golfen, Reiten | Klettern, Trekking, alle alltäglichen Aktivitäten | alle Outdoor-Aktivitäten als Unterjacke | alle Outdoor-Aktivitäten | Skifahren, mäßige Anstrenungen im Alltag | alle Outdoor-Aktivitäten (hauptsächlich im Frühling, Sommer & Herbst) | Radfahren, Joggen, Nordic-Walking |
Die richtige Pflege ist das A und O, wenn Sie lange Freude an Ihrer Jacke haben wollen. Aber kann man Funktionsjacken waschen?
Eine Outdoorjacke wird irgendwann einmal schmutzig, gerade wenn Sie mit ihr über Stock und Stein wandern. Deshalb kann sie in der Maschine gewaschen werden. Vorher lohnt sich aber immer ein Blick auf das Pflegeetikett im Inneren der Jacke, wo Ihnen schon viel über die richtige Waschtemperatur und die Trocknereignung verraten wird.
Bevor Sie die Jacke in die Waschmaschine geben, drehen Sie sie auf links und verschließen Sie alle Reißverschlüsse. So beugen Sie Beschädigungen an der Outdoor-Bekleidung vor. Sollte sich auf der Jacke ein gröberer Fleck befinden, bearbeiten Sie diesen vorher schon leicht mit etwas Feinwaschmittel oder Gallseife.
Die meisten der Allwetterjacken können bei 30 °C gewaschen werden. Verwenden Sie nur flüssige Fein- oder spezielle Waschmittel für Outdoor-Kleidung. Waschpulver oder andere Flüssigwaschmittel und vor allem Weichspüler können das Material der Jacke angreifen und so die Atmungsaktivität oder die Wasser- und Windfestigkeit einschränken.
Bei Daunenjacken empfiehlt sich sogar ein besonderes Daunenwaschmittel.
Wichtig ist, dass Sie die Schleuderzahl so gering wie möglich halten. Meist reicht es schon, wenn Sie die Jacke nur "anschleudern".
Eine Allwetterjacke muss gut getrocknet sein, damit sie wieder voll einsatzbereit ist. Es wird davon abgeraten, die Jacke auf der Heizung oder zu nah am Kaminfeuer zu trocknen, da auch so die Membrane und Beschichtungen beschädigt werden können. Hängen Sie die Outdoorjacke einfach auf einen Bügel zum Trocknen auf. Daunenjacken legen Sie zum Trocknen am besten auf eine ebene Oberfläche.
Wasserdichte Hardshelljacken und andere Funktionskleidung können Sie sogar bei niedriger Temperatur in den Trockner geben, da dort die Imprägnierung reaktiviert wird.
Sollten Sie merken, dass die Imprägnierung Ihrer Jacke langsam nachlässt, können Sie diese entweder bei einem Spezialisten nachimprägnieren oder dies selbst zu Hause tun. Sprühen Sie einfach aus 20-30 cm Entfernung ein Imprägnierspray gründlich auf jeden Teil der Jacke. Lassen Sie alles über Nacht einwirken. Schon ist Ihr Funktions-Parka oder Ihre Hardshelljacke wieder bereit für die nächste Tour im Freien.
Hier noch einmal das Wichtigste zusammengefasst:
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