Seitdem Frau nicht mehr nur Röcke und Kleider trägt, hat sich vor allem Denim als Stoff für Hosen durchgesetzt. Im Laufe der Jahre entstanden viele Varianten der einst so einfachen, praktisch orientierten Jeans: Damen auf der ganzen Welt schätzen diese Hose aufgrund ihrer verschiedenen Schnittformen, vielfältigen Designs und der wenig aufwendigen Pflege. Informieren Sie sich einfach in unserem Ratgeber über den Jeans-Rohstoff Denim, wie Sie Jeans waschen sollten und welche die gängigen Schnittformen und Waschungen sind.
Bei Denim handelt es sich um einen robusten Baumwollstoff in Körperbindung. Dabei wird lediglich der Kettfaden blau gefärbt, die Schussfäden bleiben ungefärbt. So entstand der ursprüngliche Jeans-Stoff, der auch heute noch in Hosen, Jacke, Röcken und Co. verarbeitet wird. Der heute gängige Name für den Jeans-Stoff ist übrigens aus einer Abkürzung für die ursprüngliche Bezeichnung „Serge de Nimes“ (dt.: Gewebe aus Nimes) geboren. In der Stadt Nimes in Frankreich wurde nämlich das Baumwollgewebe für die heute beliebte Stoffart erfunden.
Seinen Namen verdankt der Jeans-Stoff der italienischen Stadt "Genua". Aus dieser Gegend stammen die ersten Baumwollhosen. Aus der französischen Bezeichnung für Genua - nämlich "Gênes" - wurde in der amerikanischen Aussprache dann schließlich das Wort "Jeans" und hat sich bis heute etabliert.
Levi Strauss brachte die Jeans-Hose schließlich als Arbeitshose für Goldgräber nach San Francisco. Er und der Schneider Jacob Davis verstärkten die Nähte der noch braunen Hosen aus Segeltuch 1872 erstmals mit Nieten. In den darauffolgenden Jahren erhielt die Jeans ihre typische Indigo-Färbung und wurde zusätzlich mit orangen Nähten verziert. In den Jahren um 1920 kam dann das erste Mal der Begriff "Blue Jeans" oder "Blue Denim" auf, der sich bis in die heutige Zeit hält. Im Zweiten Weltkrieg brachten die amerikanischen Soldaten die Jeans nach Europa, wo sie schließlich 1948 das erste Mal von der Firma "L. Hermann Kleiderfabrik" - das Label ist heute unter dem Namen "Mustang" bekannt - produziert wurde. 1953 wurde dann die erste Jeans für Frauen in Europa hergestellt. Diese hatte den Reißverschluss jedoch zunächst an der Seite, bevor die Jeans ihre heute bekannte Form erhielt. Mittlerweile haben sich auch die Stoffgemische einer Jeans weiterentwickelt: Meist werden zu der Baumwolle noch synthetische Fasern hinzu gegeben, um den Stretch-Anteil einer Jeans zu erhöhen. Dennoch bleibt die echte Jeans der Star bei den Denim-Fans.
Je nach eigenen Vorlieben und den ständig wechselnden Trends unterscheiden sich die Schnittformen und Bundhöhen von Jeans. Die eine Frau trägt lieber Hosen, die eng am Bein anliegen, die andere hat es lieber etwas lässiger und weit geschnitten.
Bezeichnung | Beschreibung | Figur | Besonderheiten |
---|---|---|---|
Low Waist | Hosenbund liegt unterhalb der Hüfte | lange, schlanke Beine und schmale Hüfte | betont einen flachen Po & lässt ihn praller aussehen |
Mid Waist | Bund sitzt genau auf der Hüfte, etwas unterhalb des Bauchnabels | jeder Figur-Typ | besonders komfortabel & einfach kombinierbar |
High Waist | Leibhöhe endet über der Hüfte und sitzt auf oder etwas unterhalb des Bauchnabels | kurvig | kaschiert Problemzonen & formt Taille, Bauch & Po |
Die Klassiker:
Die Modernen:
Unser Tipp: Kombinieren Sie eine Boyfriend-Jeans mit eher femininen Oberteilen, Schuhen und Accessoires. So wirkt der Look erfrischend und modern.
Eine Jeans wird als "Washed" bezeichnet, wenn sie einen sogenannten Used Look aufweist und die typische Indigo-Farbe an einigen Stellen ihre Strahlkraft gezwungener Maßen abgeben musste. Die typischen Waschungen sind die Stone-Washed-, Moon-Washed, Acid-Washed-, Bleached- und die Raw Denim-Varianten. Bis auf letzteres Modell besitzen alle Jeans im Washed-Stil einen abgenutzten Look, der jedoch keinesfalls ein Unfall in Produktion sondern vielmehr mit Absicht gewollt ist. Und das macht die unterschiedlichen Waschungen aus:
Stone-Washed
Die Stone-Washed-Jeans ist der allseits beliebte Klassiker schlechthin. Hierbei wird die Jeans mit Steinen - ursprünglich waren es Bimssteine - gewaschen, um den abgenutzten Effekt zu erzeugen. Ein Vorteil dieser Waschung ist, dass der sonst sehr feste und robuste Stoff etwas weicher und somit angenehmer zu tragen wird.
Moon-Washed
Ihren Höhepunkt hatte die Moon-Washed-Hose in den 80er und 90er Jahren. Heute hält sie sich eher im Hintergrund und ist nur noch bei echten Fans beliebt. Bei dem Moon-Wash-Verfahren wird die Jeans ebenfalls mit Bimssteinen gewaschen, jedoch wurden die Steine vorher in Chlorid-Kalium-Perdynat gegeben. So wird das Blue Denim an einigen Stellen gebleicht und die bekannte Ausfärbung entsteht.
Acid-Washed
Einen Schritt weiter gehen die Hersteller und Designer bei der Acid-Washed-Jeans: Hier wäscht man die Jeans mit Säure oder Bleichmittel, sodass ein besonders auffälliges Sprenkel- oder Knittermuster entsteht. Auch diese Waschung stammt aus den 80er Jahren und erlebt seit einigen Jahren einen kleinen Revival.
Bleached
Bei der Bleached-Variante ist das Ziel, entweder die ganze Jeans oder aber bestimmte Punkte, wie Knie und Oberschenkel, aus zu bleichen. So gelangt man vom dunklen Indigoblau zu einer helleren Nuance und bringt etwas Abwechslung in die Jeans-Welt. Um 1970 geschah dies noch in der eigenen Waschküche, heute kann man die Bleached-Jeans bereits fertig kaufen.
Raw Denim
Diese Jeans ist das komplette Gegenteil der vorherig genannten Varianten. Denn genau genommen, wird sie in keinster Weise behandelt und behält deshalb die dunkle Jeans-Farbe bei - sie bleibt also in ihrem Rohzustand. Dadurch bleibt der Stoff jedoch etwas steifer. Farblich abgesetzte Nähte in Orange erinnern zum Beispiel an die ersten Arbeiterhosen aus Denim. Neben den Jeans-Waschungen erzeugen auch aufgeraute Stellen oder gar Löcher in der Jeans einen Used Look - und dieser erfreut sich in den letzten Jahren immer größerer Beliebtheit. Dabei werden die Flächen um die Knie oder Oberschenkel mit Schleifgeräten bearbeitet, sodass die oberste Schicht abgetragen wird und die weißen Fäden zum Vorschein kommen. Führt man dies aber immer weiter, kann sogar ein Loch entstehen.
Die richtige Pflege ist das A und O, wenn sie lange Freude an Ihrer Jeans haben möchten. Doch dabei scheiden sich die Geister: Die eine Seite verpönt das Waschen von Jeans, die andere kann sie gar nicht oft genug in der Waschmaschine sehen. Was nun wirklich richtig ist, entscheiden Sie in erster Linie selbst, dennoch können Sie einige Punkte im Hinterkopf behalten.
Klären wir also zunächst die Frage: Wie häufig sollten Sie Jeans waschen? Die kurze Antwort lautet: Jeans mögen es eigentlich überhaupt nicht, in der Waschmaschine gewaschen zu werden, denn dabei verlieren sie ihre Farbe und ihre Form - und das gilt auch für die teuerste Jeans. Deshalb waschen Sie Ihre Jeans am besten nur, wenn es wirklich nötig ist. Vor dem ersten Waschen sollte Ihnen bewusst sein, dass eine Jeans abfärben kann. Von daher gilt, dass Sie Jeans-Hosen lediglich mit anderen Jeans waschen sollten. Doch was müssen Sie noch beim Waschen der Jeans beachten?
Sollte es einmal so weit sein, drehen Sie die Jeans auf links und waschen sie maximal bei 30° Celsius. Wie sonst auch, sollten möglichst gleiche Farben zusammen gewaschen werden. Geben Sie außerdem maximal drei Hosen gleichzeitig in die Maschine, damit keine Falten und Streifen entstehen. Bei verzierten oder beschichteten Jeans sollte jedoch ganz auf die Reinigung in der Waschmaschine verzichtet werden.
Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Sie ihre Raw Denim-Jeans waschen wollen, da diese besonders schnell ihre dunkle Farbe verlieren können. Haben Sie sich dennoch für das Waschen entschieden, gibt es einen kleinen aber feinen Trick: Legen Sie die Hose ca. eine halbe Stunde vor dem Waschen in eine Essig-Wasser-Mischung. So wird die Farbe der Jeans etwas fixiert.
Bleibt noch die Frage, womit Sie Jeans waschen sollten: Da Wollwaschmittel meist Bleichmittel enthalten, die die Jeans ausfärben können, wird davon abgeraten. Aber warum sollte man Jeans ohne Weichspüler waschen? Eine ganz einfach Erklärung dafür, sind die synthetischen Fasern der Hose, die dadurch an Elastizität verlieren und angegriffen werden - vor allem bei Modellen mit hohem Stretch-Anteil kann dies häufiger vorkommen. Am besten eignen sich Fein- oder Colorwaschmittel. Es werden sogar schon spezielle Denim-Waschmittel angeboten.
Nach dem Waschen folgt das Trocknen und auch hier sollte einiges berücksichtigt werden. Auf keinen Fall sollte die Jeans in den Trockner gegeben werden. Lassen Sie sie einfach an der frischen Luft flach ausgelegt trocknen. Bügeln müssen Sie Jeans auch nicht, da sie sich beim Tragen von ganz alleine entknittern und Ihrem Körper anpassen. Trotzdem reicht es meist vollkommen aus, die Jeans einfach ein bis zwei Tage nach dem Tragen auslüften zu lassen. So ersparen Sie Ihr das lästige Waschen und Trocknen.
Sollte es doch einmal zu einem Fleck kommen und Sie sind gegen das aggressive Waschen, können Sie zu Hausmitteln wie Gallseife greifen und den Fleck damit bearbeiten. Doch gehen Sie auch damit sparsam um, um hinterher keinen unschönen hellen Fleck vorzufinden.
Hier noch einmal eine kurze Zusammenfassung:
Die Jeans ist nicht mehr aus der Modewelt wegzudenken. Doch wer immer noch glaubt, dass eine Jeans lediglich zu einem legeren Look gehört, wird wohl oder übel leider enttäuscht. Längst können mithilfe von verschiedenen Jeans-Waschungen, Schnitten und Designs eine Reihe von Outfits anderer Stilrichtungen kreiert werden.
Rockig
Schwarze, graue oder dunkelblaue Jeans in aufregenden Acid-Washed-Designs im Used-Look schreien förmlich nach einem rockigen Outfit. Kaum etwas passt besser zur Jeans als eine Lederjacke und rustikale Stiefel. Dazu noch ein T-Shirt einer waschechten Rock-Band oder ein dunkles Top und das nächste Konzert kann kommen.
Elegant Eine Skinny-, Mom- oder Boyfriend-Jeans kann man ganz einfach zu einem eleganten Outfit für den nicht ganz so strengen Freitag im Büro - auch Casual Friday genannt - oder ein romantisches Treffen im Lieblingsrestaurant kombiniert werden. Ein Longblazer und eine Bluse oder ein feines Top bilden den Rahmen. Der absolute Hingucker dieses Looks bilden feine Riemchen-Pumps, die vor Eleganz nur so strotzen. Nun fehlen nur noch schlichte Accessoires, die zwar ein wenig funkeln, jedoch nicht zu auffällig sind. Wichtig ist bei Mom- und Boyfriends-Jeans, dass Sie die Oberteile, wie einen Pullover oder eine Bluse, immer in den Bund stecken. So wird Ihre Taille optimal in Szene gesetzt.
Lässig Wie bereits erwähnt, ist die Jeans als Straight-Cut-Modell der wahre Klassiker und eignet sich daher perfekt für den legeren Look. Sportliche Sneaker und ein weit geschnittener Wollpullover unterstreichen den lässig-coolen Charakter. Kurze Varianten der gerade geschnittenen Jeans erfreuen im Sommer mit einer luftigen Abkühlung und können ebenso wie ihre langen Verwandten kombiniert werden.
Feminin Neben mädchenhaften Jeans mit blumigen Drucken, Spitzenapplikationen oder im typisch femininen Rosa, müssen unbedingt Jeanskleider und -röcke Erwähnung finden. Mit zarten Ballerinas oder leichten Sandaletten ergeben sie ein sommerliches Outfit, mit dem Sie bereit für ein schönes Picknick im Park sind.
All-Over-Denim Ein absoluter Trend, der vermutlich nie langweilig wird, ist der All-Over-Look. Hier besteht das gesamte Outfit aus unterschiedlichen Jeans-Teilen. Das Wichtigste dabei ist die Waschung: Entweder kombinieren Sie eine sehr helle mit einer sehr dunklen Waschung, oder Sie greifen zu gleichen Jeans-Waschungen. Selbst die Schuhe können im Denim-Stil gewählt. Eigentlich braucht dieser Look nun keine Accessoires, wer sich dennoch dafür entscheidet, kann zu farbenfrohen Gürteln oder Schals greifen.
Extravagant Während bereits einige spezielle Jeans-Waschungen und Used-Looks für Aufsehen sorgen, gibt es noch aufregendere Jeans-Varianten zu entdecken. Bei Modellen, die mit großen Blumenmustern, beschichteten Ornamenten oder gar bunten Farbflecken verziert sind, sollte man den Rest des Outfits jedoch gekonnt auf diese abstimmen. Das bedeutet: Im Fokus steht ganz klar die Hose - das Oberteil und die Schuhe rücken in den Hintergrund. Lediglich die Farbe einer Blüte oder eines Farbkleckses darf sich im T-Shirt oder Pullover wiederfinden. Auch der Schmuck und die Handtasche dürfen lieber etwas schlichter sein.
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